Zukunftsfähige Organisationen zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, den Status-Quo kritisch zu hinterfragen, neue Herausforderungen mit unkonventionellen, innovativen Ansätzen zu meistern und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dies ist möglich, indem sie als Organisation lernen.
Der Komplexitätsgrad, mit dem sich Organisationen konfrontiert sehen, nimmt zu. Bei derartigen Herausforderungen existieren keine Patentrezepte und kein richtig oder falsch.
Komplexität mit Neugierde zu begegnen ist der Schlüssel, dem der folgende, aus 3 Phasen bestehende Zyklus zugrunde liegt:
Durch den Fokus auf Standardisierung haben Organisationen verlernt, mit Komplexität umzugehen. Sowohl die internen als auch die externen Rahmenbedingungen verändern sich, und Unternehmen müssen sich daran anpassen, um weiterhin relevant zu bleiben. Dies gelingt, indem Organisationen in der Lage sind sich als Gesamtsystem weiterzuentwickeln.
Lern- und somit zukunftsfähige Organisationen erreichen dies, indem sie:
Auf Erfahrungswissen zurückzugreifen, sobald wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden, ist ein Muster, auf das sowohl Menschen als auch Organisationen zurückgreifen.
Dieses Wissen basiert auf der Vergangenheit und ist nicht ausreichend, um neuen Herausforderungen zu begegnen. Es ist die Haltung gegenüber Neuem, die wir verändern müssen. Wir Menschen sind von Natur aus neugierig, und wenn es der Organisation gelingt, sich dieses Merkmal zunutze zu machen, entwickelt sie sich zu einem lernenden System, das in der Lage ist, flexibel und schnell auf verschiedene Herausforderungen zu reagieren.
“Der Mensch ist der lernende Organismus par excellence. Das Bedürfnis zu lernen, ist ein ebenso elementares Bedürfnis wie der Sexualtrieb - es setzt früher ein und bleibt länger bestehen.“ Edward Hall
Neugierde ist mit Fehlschlägen (experimentieren) verbunden, woraus neue Erkenntnisse gewonnen (lernen) und Anpassungen vorgenommen (verbessern) werden, um es beim nächsten Versuch besser zu machen, bis sich der erwünschte Erfolg einstellt.
Kreativität und Innovation gelingen nicht auf Knopfdruck, sondern benötigen Freiräume.
Freiräume benötigen wiederum klar definierte Rahmenbedingungen, innerhalb denen sich die Mitarbeitenden frei bewegen können, um innovative Ideen zu vertiefen und neue Ansätze zu testen. Innerhalb dieser Freiräume werden sich die Mitarbeitenden mit Themen auseinandersetzen, die auf ihren Interessen und demnach Stärken basieren, wodurch außergewöhnliche Ergebnisse erreicht werden. Die Organisation profitiert davon gesamtheitlich, weil dadurch das System weiterentwickelt und auf künftige Herausforderungen vorbereitet wird.
Wir müssen lernen, mit Unsicherheit umzugehen. Die Bewältigung komplexer Herausforderungen erfordert Kreativität, Geduld und Experimentierfreude, die wiederum durch Freiräume ermöglicht werden.
In Organisationen, die mit neuen Ideen und Ansätzen experimentieren, gehören Rückschläge zum Alltag und sind die wahre Quelle ihres Erfolgs.
Der Schlüssel liegt darin, Rückschläge nicht als Misserfolge, sondern als wertvolle Lernchancen zu betrachten. Sie sind ein Teil des Prozesses und für die Gewinnung von wichtigen Erkenntnissen ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen. Dies kann durch das Einholen von Feedback von Mitarbeitenden und Kunden, sowie Datenanalyse geschehen. Das Ziel jedes Lernprozesses ist die kontinuierliche Verbesserung. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in konkrete Maßnahmen übersetzt, dies es der Organisation ermöglichen, sich ständig weiterzuentwickeln.
Organisationen, die den Zyklus aus Experimentieren-Lernen-Verbessern beherrschen, stärken dadurch ihre Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft.
Ein Knackpunkt bei Wissen besteht darin, dass Menschen dazu neigen, es für sich zu behalten. Dies ist ein Symptom einer von Macht und Konkurrenz geprägten Arbeitskultur.
Eine Möglichkeit diese Haltung aufzubrechen, sowie individuelles Wissen einer breiteren Masse zugänglich zu machen, besteht darin, Arbeit in fachübergreifenden (crossfunktionalen) Teams zu fördern. Unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven können in einem geschützten Rahmen geteilt werden, wodurch sich das Blickfeld der Teammitglieder erweitert. In der geschützten Umgebung des Teams können Mitarbeitende, die noch nicht über die notwendigen Kompetenzen verfügen, neues Wissen erwerben und bestehendes erweitern, wodurch es für die Organisation als Ganzes nutzbar wird. Wir Menschen erzielen durch Teamarbeit bessere Ergebnisse und entwickeln uns schneller weiter.
Fachübergreifende Teams sind für Unternehmen deshalb so wichtig, weil aus unterschiedlichem Wissen, unterschiedlichen Perspektiven und Diskussionen neue Erkenntnisse entstehen, wodurch die Organisation ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickelt und ihre Zukunftsfähigkeit sichert.
Die Rahmenbedingungen verändern sich mit einer zunehmenden Dynamik, wodurch Organisationen gezwungen sind, sich daran anzupassen und mit den Veränderungen Schritt zu halten.
Organisationen, welche die Fähigkeiten Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit in ihrem Betriebssystem verankert haben und zudem den Zyklus von Experimentieren-Lernen-Verbessern beherrschen, sind besser gerüstet, um auf Veränderungen zu reagieren. Durch kontinuierliches Experimentieren und Lernen sind sie in der Lage sich kontinuierlich zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen.
In der kommenden Artikelserie werden wir uns mit dem Ansatz ganzheitlicher Organisationsgestaltung beschäftigen. Dieser Ansatz besteht aus:
Die Kombination dieser drei Ansätze ermöglicht eine umfassende Betrachtung und Gestaltung von Organisationen, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.
Lade dir meinen Leitfaden zur Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen herunter und erfahre, wie Organisationsgestaltung Mehrwert für dein Unternehmen schaffen kann.