2.1 Systems Thinking

Systems Thinking - Die Faszination von Organisationen in ihrer Gesamtheit entdecken


Organisationen sind ein faszinierendes Konstrukt. Vor allem wenn man sie systemisch betrachtet, entfaltet sich ihre gesamte Faszination.


Systems Thinking unterstützt den Prozess der Organisationsgestaltung, indem es:

  • unterstützt die Organisation als ganzheitliches System zu erfassen,
  • die Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen der Organisation zu erkennen, und
  • Antworten auf mögliche zukünftige Verhaltensweisen des Systems liefert.


„Wenn du etwas verändern möchtest, bist du gezwungen zuerst das ganze System zu verstehen.“

Lewis Thomas

Die Organisation in ihrer Gesamtheit erfassen


Organisationen sind mehr als die Summe ihrer Teile. Dennoch versuchen Organisationen auftretende Probleme dort zu bekämpfen, wo sie auftreten, ohne die Auswirkungen auf das Gesamtsystem zu berücksichtigen.


Dies ist eine natürliche Verhaltensweise, weil unsere Aufmerksamkeit im Unternehmensalltag auf andere Aufgaben gelenkt wird, so dass uns der Blick auf die gesamte Organisation abhandenkommt. 


Die mangelnde Berücksichtigung von möglichen Auswirkungen auf die vor- und nachgelagerten Einheiten führt jedoch zu:

  • lokaler Suboptimierung, die auf Kosten anderer Einheiten und somit des Gesamtsystems geht,
  • oberflächlichen Lösungen, ohne die wahren Ursachen des Problems zu beheben, so dass diese regelmäßig auftreten,
  • Verschlechterung der Leistung der Organisation, die sich negativ auf die Produktivität, die Kundenzufriedenheit und somit auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken kann,
  • Spannungen und Konflikten zwischen einzelnen Bereichen, die zu Silodenken führen, und
  • Schwierigkeiten sich an Veränderungen in ihrem Umfeld anzupassen.


Im Gegensatz zur linearen Denkweise unterstützt die systemische Sichtweise die Organisation:

  • Probleme in ihrer Gesamtheit zu erfassen, sowie die Auswirkungen von Lösungen auf das Gesamtsystem zu berücksichtigen,
  • die wahren Ursachen von Problemen zu identifizieren, um diese nachhaltig zu beheben,
  • die Leistung des Gesamtsystems zu verbessern, indem die Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen den Elementen der Organisation optimiert werden,
  • die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen zu verbessern, um vorhandene Synergien zu nutzen, und
  • die Organisation in der Entwicklung ihrer Anpassungsfähigkeit zu unterstützen.

Die Dynamiken zwischen den Elementen der Organisation besser verstehen


Organisationen bestehen aus unterschiedlichen Elementen, die sich gegenseitig beeinflussen.


Wachstum, Effizienz, Stabilität, usw. liegen Dynamiken zugrunde, die aus Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Faktoren entstehen. Nach demselben Prinzip funktionieren Organisationen. Wenn wir die Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen den Elementen der Organisation verstehen, sind wir in der Lage das System zielgerichtet zu gestalten. Dadurch werden jene Bereiche mit der höchsten Hebelwirkung identifiziert, so dass durch fokussierte Maßnahmen eine Veränderung des Gesamtsystems bewirkt werden kann. 


Die Zusammenhänge des Systems verstehen ist beim Systemdenken das zugrundeliegende Prinzip, um die Vision nach einer wirksamen Organisation Wirklichkeit werden zu lassen.


Umgang mit Komplexität

Durch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte hat die Anzahl der Einflussfaktoren, mit denen sich Organisationen konfrontiert sehen zugenommen. 


Viele Organisationen sind nicht auf den Umgang mit Komplexität ausgerichtet, wodurch Systeme und deren Mitglieder überfordert werden. 


Komplexe Systeme bestehen aus vielen unterschiedlichen Teilen, die miteinander vernetzt und anpassungsfähig sind.


Organisationen müssen sich dessen bewusst sein und die möglichen Quellen von Komplexität, sowie deren mögliche Auswirkungen im Blick haben. Das Gesetz der erforderlichen Vielfalt von Ross Ashby besagt, dass Varietät (Vielfalt der möglichen Zustände oder Handlungsoptionen) nur mit Varietät begegnet werden kann. Auf die Praxis umgemünzt bedeutet dies, dass Mechanismen in der Organisation dort installiert werden müssen, in denen Komplexität in Erscheinung tritt, um das Gesamtsystem im Gleichgewicht zu halten.


Strukturen nehmen beim Management von Vielfalt eine zentrale Rolle ein und je besser diese gestaltet sind, umso besser sind sie in der Lage mit Komplexität umzugehen.

Systems Thinking: Das Gesamtsystem im Blick


Systems Thinking unterstützt durch den Blick auf das Gesamtsystem den Prozess der Organisationsgestaltung, indem die Organisation und deren Elemente so gestaltet werden, wie es der Kontext erfordert. Ein wesentlicher Schritt, um wirksame und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen, die zu den Anforderungen der Organisation passen.


Lade dir meinen Leitfaden zur Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen herunter und erfahre, wie Organisationsgestaltung Mehrwert für dein Unternehmen schaffen kann.

von Hannes Alton 29. Oktober 2024
Die Organisation als System verstehen Jedes System besteht aus unterschiedlichen Teilen, die miteinander in Verbindung stehen, sich gegenseitig beeinflussen oder voneinander abhängig sind. Gemeinsam bilden sie ein komplexes, einheitliches Ganzes, das einen bestimmten Zweck erfüllt. Würden keine Abhängigkeiten bestehen, wäre es nur eine Ansammlung von Dingen und die Welt wäre um einiges einfacher, jedoch auch langweiliger. Auftretende Probleme oder Dysfunktionen könnten isoliert betrachtet und behoben werden, ohne weitere Auswirkungen auf die restlichen Teile. Organisationen sind jedoch alles andere als einfach. Organisationen sind komplexe, adaptive (anpassungsfähige) soziale Systeme, die sich entweder entwickelt haben oder bewusst designt werden, jedoch immer emergente Eigenschaften aufweisen. Komplexe adaptive Systeme Komplexe adaptive Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus vielen miteinander verbundenen und interagierenden Teile bestehen, die sich an Veränderungen in ihrer Umwelt anpassen können. Entwicklung vs. bewusstes Design Organisationen können sich entweder evolutionär entwickeln oder bewusst durch Planung und Strukturierung (Gestaltung) gestaltet werden. Emergente Eigenschaften Emergenz bedeutet, dass aus der Interaktion der einzelnen Teile eines Systems Eigenschaften oder Verhaltensweisen entstehen, die nicht direkt aus den Eigenschaften der einzelnen Teile ableitbar sind. Das bedeutet, dass Organisationen bewusst gestaltet werden können, ihre Unternehmenskultur jedoch nur teilweise, weil sie emergente Eigenschaften aufweist.
von Hannes Alton 23. Oktober 2024
Der datenbasierte Ansatz - Daten als Orientierungshilfe nutzen Daten sind die Pulsadern für Innovation, deren Aufbereitung tiefe Einblicke in die Leistungsfähigkeit der Organisation erlaubt. Der datenbasierte Ansatz ergänzt den Prozess ganzheitlicher Organisationsgestaltung: bei der Identifikation von Optimierungspotenzialen, bisher unsichtbares sichtbar zu machen, einen objektiven Blick auf Sachverhalte zu werfen, indem er den Prozess der Entscheidungsfindung unterstützt, und um mögliche Risiken zu identifizieren und rechtzeitig zu managen. “Daten sind ein Werkzeug zur Verbesserung der Intuition.“ Hilary Mason
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